"Claudia, ist es nicht egoistisch, wenn ich meine Bedürfnisse an die erste Stelle setze?" Meine Antwort: Nein, ist es nicht. Du darfst das. Du musst das sogar. Denn wenn du es nicht tust, orientierst du dich immer an anderen und hast keinen Raum mehr für dich selbst.

Wenn du gut für dich selbst sorgst, heißt das nicht, dass du dich zum Mittelpunkt der Welt machen und nichts mehr für andere tun sollst. Es heißt nicht, dass dir deine Kinder nicht mehr wichtig sein sollen und du nur noch egoistisch bist. Es heißt nicht, dass dein Partner keine Rolle mehr spielt und du nur noch an dich denkst. Es heißt nicht, dass du Menschen vor den Kopf stoßen und keine Kompromisse mehr eingehen sollst. Es bedeutet vielmehr, dass du dich selbst und dein Leben achtest - dass du dir bewusst bist, dass du wichtig bist, und dich gut um dich selbst kümmerst.

Es bedeutet, dass du DEIN Leben leben sollst - und nicht das der anderen. Für andere da zu sein und sich zu kümmern, ist wundervoll. Doch nur, wenn du dich dabei nicht selbst übergehst oder aufopferst.

Gudruns Geschichte: Ein Weg zur Veränderung

Wenn sie abends alleine auf ihrem Sofa sitzt, fühlt sie sich leer. Sie hat keine Energie mehr, nicht einmal für ein einfaches Abendessen. Der Gedanke an einen Spaziergang ist zu anstrengend, und ihre Freunde anzurufen? Sie weiß nicht, was sie ihnen sagen soll – dass sie sich einsam fühlt, dass sie nicht weiß, was sie sich noch wünscht. Sie zuckt mit den Schultern. Vielleicht wird morgen besser – vielleicht aber auch nicht.

Gudrun ist 58 und war immer die starke Frau. Die, auf die sich alle verlassen konnten. Ob im Job, in der Familie oder im Freundeskreis – sie regelte alles, war für alle da, hörte zu, tröstete, fand Lösungen. Früher hatte sie Träume: ein Leben, das sich frei anfühlt – vielleicht mit einem Partner, der sie schätzt, oder mit einem Job, der sie erfüllt. Doch irgendwann verschwanden diese Träume immer mehr im Hintergrund. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie jemals real waren oder nur Fantasien.

„Warum kümmert sich nie jemand um mich? Warum nimmt mich keiner ernst?“ – Gedanken, die sie immer wieder quälten.

Sie hatte ihre eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Sie sah die Talente und Stärken in anderen, aber nicht in sich selbst. Der Gedanke, sich selbst an erste Stelle zu setzen, löste Unruhe in ihr aus. Darf ich das? Ist das nicht egoistisch? Sie fühlte sich schuldig, wenn sie nur daran dachte.

Das war ihr wahres Problem (und vielleicht erkennst du dich in dem einen oder anderen Punkt wieder)

Gudrun funktionierte. Sie lächelte, hielt durch, tat, was von ihr erwartet wurde. Doch je mehr sie gab, desto unsichtbarer wurde sie. Ihre Bemühungen wurden als selbstverständlich hingenommen, ein „Danke“ hörte sie selten. Wenn sie selbst etwas brauchte, war niemand da. Sie fühlte sich ausgelaugt, leer – wie ein Schatten ihrer selbst.

Nachts, wenn sie zur Ruhe kam, spürte sie, wie sehr ihr Körper und Geist unter der ständigen Belastung litten. Ihre Batterien waren leer. Sie hatte vergessen, wie es sich anfühlt, sich geliebt zu fühlen. Sie war der Verbindung zu sich selbst entfremdet.

Sie dachte, dass sie das Problem war, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Doch das war nicht wahr. Ihr wahres Problem war, dass sie nie gelernt hatte, ihre Bedürfnisse zu kommunizieren, ohne sich klein zu machen. Sie wusste nicht, wie sie sich selbst an erste Stelle setzen konnte.

Lass uns vorspulen.

Doch das war Gudrun vor vier Monaten.  Heute ist sie glücklicher, fühlt sich stärker und lebt mehr für sich selbst. Sie sagt klar, was sie will, setzt Grenzen und hört auf ihre innere Stimme. Es fällt ihr immer leichter, „nein“ zu sagen, wenn andere zu viel von ihr verlangen.

Ihre Familie und Freunde waren zunächst überrascht über ihr neues Verhalten. Doch Gudrun hat gelernt, sich nicht mehr von den Meinungen anderer abhängig zu machen und ihre Energie zu bewahren.

Sie ist selbstbewusster geworden. Sie hat wieder Zugang zu ihrer inneren Stärke gefunden und genießt das Leben. Sie geht wieder spazieren, hat eine Nordic-Walking-Gruppe gefunden und neue Freundschaften geschlossen.

Seit unserer Zusammenarbeit haben sich für Gudrun drei Dinge komplett verändert:
✔ Sie hat gelernt, ihre Bedürfnisse klar zu äußern, ohne Schuldgefühle.
✔ Sie setzt ihre Grenzen und gibt sich selbst die Erlaubnis, Prioritäten zu setzen.
✔ Sie fühlt sich wieder selbstbewusster, stärker und hat eine klare Verbindung zu ihrer Intuition.

Und ihre Reise ist noch nicht zu Ende.
Mit jedem Tag fühlt sie sich freier, selbstbewusster und klarer darüber, was sie wirklich will. Sie entdeckt neue Seiten an sich, wagt Dinge, die sie sich früher nicht zugetraut hätte, und spürt endlich wieder Lebensfreude. Ihre Beziehungen verändern sich – nicht nur zu anderen, sondern vor allem zu sich selbst.  Sie trifft Entscheidungen aus einem Gefühl der inneren Stärke heraus, anstatt sich von Erwartungen oder Angst leiten zu lassen, und - sie hat wieder Träume und Ziele für ihr Leben.

Und das Beste?
Gudrun hat wieder Träume – und sie weiß jetzt, dass sie sich nicht mehr verstecken muss. Sie lebt das Leben, das sie wirklich möchte, und: Sie ist nicht allein auf diesem Weg.

Wenn auch du - so wie Gudrun - bereit bist, dein Leben zu verändern, dann lass uns gemeinsam herausfinden, was dich noch zurückhält – und wie du dein Leben so gestalten kannst, dass es sich wirklich nach dir anfühlt. Es ist an der Zeit, dich selbst an erste Stelle zu setzen – und das Leben zu leben, das du verdienst.